6 Tipps für Boulder-Einsteiger

Bei der neuen Trendsportart wird ohne Seil in Absprunghöhe geklettert

von Saskia Drechsel

Bouldern ist in. Ob am künstlichen oder am Naturfels, Spaß ist garantiert und im Gegensatz zum normalen Klettern braucht man bei dieser Disziplin keinen Partner, der einen sichert. Wer es ausprobieren will, sollte  ein paar Hinweise beachten.

1. Bouldern eignet sich tatsächlich für jedermann. Für jedes Alter, Größe oder Fitnesszustand gibt es Herausforderungen. Die Boulderrouten sind in verschiedenen Schwierigkeitsgraden geschraubt. Ob mit Arbeitskollegen oder Partner, gemeinsam macht Bouldern am meisten Spaß. (Boulderhallen in der Region: Kletterzentrum Stuttgart, Café Kraft, Climbmax)

2. Wer nur schnuppern möchte, muss sich nicht sofort mit einer kompletten Ausrüstung eindecken. Kletterschuhe kann man vor Ort in der Boulderhalle leihen, ansonsten gilt: Sportkleidung, die Bewegungen in alle Richtungen zulässt. Empfehlenswert ist eine Hose, die die Knie bedeckt, so lassen sich viele Schürfwunden vermeiden. Gegen nasse Fingerflächen hilft Magnesium, deswegen wagen sich die meisten Sportler nur mit weißen Fingern an die Boulder.

3. Bei Boulderschuhen sollte man auf Größe und Passform achten. Nicht der berühmte Fingerbreit hinter dem großen Zeh muss Platz sein, der Boulderschuh sollte möglichst eng anliegen. Entschließt man sich zu einem Kauf ist die Beratung und das Anprobieren im Fachgeschäft wichtig, ein zu enger Schuh schmerzt schnell, ein zu weites Modell sorgt für Nachteile bei anspruchsvollen Routen.

4. Wer einige Routen bewältigt hat, merkt schnell: Die Unterarme werden stark belastet, die Finger halten immer mühsamer das eigene Körpergewicht. Damit der Boulderspaß nicht zu schnell vorbei ist, sind Pausen wichtig, in denen sich die Muskeln des Unterarms erholen können.

5. Die Verletzungsgefahr beim Bouldern ist zwar gering, aber das Abspringen von der Wand auf die Matten des Hallenbodens will dennoch gelernt sein. Kreuzband oder Rücken werden es danken. Nötig ist auch Geduld mit den Händen: Bis sich ausreichend Hornhaut bildet, dauert es einige Wochen, bis dahin hat jeder Anfänger des Öfteren mit Blasen zu kämpfen.

6. Um die Klettertechnik zu erlernen, sollte man unbedingt in einer Halle beginnen zu bouldern, der Körpereinsatz muss schließlich geübt werden, auch die Muskulatur gilt es langsam an die Belastung heranzuführen. Erst mit ausreichend Erfahrung macht es überhaupt Sinn, sich an den doch deutlich raueren Fels zu wagen.

Infos

Top Boulder-Reviere

(Tipps von Tom Regelmann, Bergführer und Inhaber von Toms Bergsport in Calw)

1. Averstal
Das Averstal, auch bekannt als „Magic Wood“ ist ein Bouldergebiet von Weltruf. Die Felsen ziehen eine Menge Boulderer an und der Wald und ein rauschender Gebirgsbach sorgen für ein Ambiente zum Genießen.

2. Tessin
Die ausgezeichnete Beschaffenheit der Felsen, die große Auswahl an Touren und die intakte Natur machen das Tessin im Süden der Schweiz zu einem Mekka für Boulderer. Am besten: die Gebiete Cresciano und Chironico.


3. Zillertal
Eines der beliebesten Sportkletterziele auf der Alpennordseite (Tirol) und ein gutes Ausflugsziel für Boulderer: Flache Wiesen sorgen für gute Bedingungen, auch landschaftlich hat die Region einiges zu bieten.


4. Val de Mello
Ein riesiges Gebiet, ringsum hohe Berge. Das Val de Mello in der Lombardei (Italien) gehört zu den schönsten Bergtälern der Alpen und reizt mit grandiosen Granitwänden.


5. Waldeck
Hier ist immer etwas los, die Routen sind meistens geputzt und in einem guten Zustand. Das Gebiet im Nagoldtal (Schwarzwald) ist einfach zu erreichen und meistens sonnig.


6. Ernstmühler Platte
Ein großes Gebiet im Nadgoldtal, das viele bekannte Boulderrouten beherbergt, etwa „Zickenalarm“, allerdings ist es schwer zu erreichen.