Die neue Freiheit auf dem Board

SUP – Dieser Wassersport hat für jeden etwas zu bieten

von Eliane Drömer

Ein Board, ein Paddel und Wasser  mehr braucht es nicht, um Seen, Flüsse und Küsten neu zu entdecken, die Natur zu erleben, gleichzeitig zu trainieren und zu entspannen. Die Voraussetzungen sind denkbar einfach: Man muss schwimmen und stehen können.

Wer beim Stehpaddeln (Stand-Up-Paddling, kurz SUP) einmal die Basis-Paddelschläge erlernt hat, findet schnell heraus, was ihm am meisten Spaß macht: ruhiges Gleiten über den See, Flusswandern, Wellenreiten, SUP-Fitness oder Racetraining die Möglichkeiten bilden ein Erlebnispotenzial, das ungemein motiviert.

SUP-Verleih in der Umgebung suchen
Hinweise gibt es beim örtlichen Sportfachhandel oder im Internet. Kurse für effizientes und sicheres Paddeln gibt es ab 40 Euro. Das Thema Sicherheit sollte bei einem Wassersport nie unterschätzt werden. Plötzliche Wetteränderungen können einen ungeübten Paddler in Bedrängnis bringen. Ein SUP-Instructor vermittelt, was in welchem Notfall zu tun ist, welche Befahrungsregeln es auf Gewässern gibt, wie man effektiv aus dem Rumpf paddelt und so länger Kraft hat.

Schöne SUP-Reviere in den Alpen
Im Voralpenland sind inzwischen an vielen malerischen Seen SUP-Schulen entstanden, wo man verschiedene Boards ausleihen und sich informieren kann wie am Chiemsee, Staffelsee, Starnberger See oder Rottachsee im Allgäu. Wer mehrere Paddelschläge sicher beherrscht und ein gutes Boardgefühl erlangt hat, kann sich auf fließende Gewässer wagen. Auf einem Fluss durch die Berge zu fahren mutet an wie ein Kurzurlaub in Kanada. Wie beispielsweise vom Sylvensteinspeicher auf der Isar Richtung Wolfratshausen.

SUP ist sogar im Wildwasser bis Stufe IV möglich. Mit zunehmendem Schwierigkeitsgrad wächst natürlich die Notwendigkeit, einen Guide und passende Ausrüstung zu haben. Flusstouren müssen gut geplant werden: Wo steige ich ein, wo sind Gefahrenstellen, wie wird das Wetter, wie hoch ist der Wasserstand, welche Ausrüstung brauche ich? Paddeln im Wildwasser ist ein echtes Abenteuer. Im Herbst wird auf der Saalach bei Lofer wieder die Deutsche Meisterschaft im Wildwasser SUP ausgetragen. Der amtierende Meister Mario Stecher verrät seine Leidenschaft neben den Fließgewässern: Paddeln auf hoch gelegenen Bergseen, die erst per Pedes oder MTB erobert werde wollen  samt aufblasbarem Board im Rucksack. Mario: "Wer eine erste "Hike and SUP"- Tour machen möchte, dem kann ich den Seebensee (1657 Meter) in Kombination mit dem Drachensee (1875 Meter) empfehlen."

Ausrollen, Aufpumpen, Lospaddeln
Neben den bekannten Hardboards sind inzwischen die aufblasbaren SUP-Boards (Inflatables) sehr beliebt. Mit Inflatables wird jeder zum Entdecker, denn die Bretter transportiert man im Rucksack an jeden beliebigen Ort. Immer wieder ruft die Stabilität der Inflatables Erstaunen hervor, denn die Boardkonstruktion und der Luftdruck von einem Bar sorgen für ein vollkommen festes Board. Die spezielle Pumpe und der praktische Rucksack sind im Lieferumfang enthalten, teilweise auch das Paddel.

Tipp: Gute Inflatables fangen bei zirka 800 Euro an  ohne Paddel. Wer billig kauft, kauft zweimal, denn schnell sind die Unterschiede spürbar. Namhafte Hersteller wie Fanatic, Starboard, Naish oder Red Paddle verwenden eine aufwendige Dropstitch-Technologie, die die Boards sehr stabil und trotzdem leicht machen. Außerdem ist das Zubehör, wie die Pumpe und der Tragerucksack, hier hochwertiger. Ein Board für die ganze Familie findet man unter den sogenannten. Allroundern: Mit einem Starboard Blend beispielsweise kann man auf Seen, Flüssen und bei leichten Wellen am Meer, es ist ebenso geeignet zum gemütlichen Cruisen wie zum Fitnesstraining und zum Spielen für Kinder. Wer es sportlicher mag, greift zu einem Touring Board. Die gibt es ebenso wie die Allrounder sowohl als Hardboards als auch als Inflatables. Ein Touring Board ist optimal für Seen, es ist länger, läuft schmaler zu und gleitet dementsprechend schnell.

So bereitet man eine SUP-Tour vor:
- Länge und Schwierigkeitsgrad der Tour entsprechend den eigenen Fähigkeiten planen
- Zur Orientierung: Karten, GPS, Infos auf Kanuseiten
- Ein-/Ausstiege checken
- Gefahrenstellen wie Strömungen, Wehre etc. im Auge behalten
- Wetter/Winde/Wasserstand beachten
- Bei Übernachtung: vorher Schlafplätze checken
- Treffpunkte für unterwegs vereinbaren

Infos

Packliste, Bekleidung und Boards

Sicherheitsausrüstung: Rettungsweste, Signalpfeife, wasserfestes Pflaster, Erste-Hilfe-Case, Handy mit Seenot-Rufnummern und Wetterapps, Wurfsack, (Fangleine, Signalraketen, Positionslicht, wasserfeste Stirnlampe, Reservepaddel)
Bekleidung: Badesachen, Handtuch, Funktionswäsche, wasserfeste Schuhe und Socken, ggfs. Handschuhe und Mütze.
Funktionale SUP Bekleidung (nicht Neo) wie Starboard Allstar SUP Suit oder Element Dry Suit. Wechselkleidung in wasserfester Tasche mitnehmen.
SUP-Boards: Auf Seen, an der Meeresküste und langsam fließenden, tiefen Flüssen: Touring Boards mit ausreichen Volumen und Ladefläche, die je nach Anspruch eine gute Richtungsstabilität bieten oder wendiger sind (eher Allround). Eine lange Finne oder Drei-Finnensystem. Harte oder aufgeblasene Konstruktion.
Auf Fließgewässern bis Wildwasser-stufe IV: Stabile, wendige Allrounder oder spezielle Wildwassermodelle mit Gepäckgummis und mehreren kleinen Finnen.
Nahrung: Viel trinken. Wasser mit Nährstoffen. Oder auch ein Wasser und eine Schorle. Regelmäßig kleine Portionen essen. Müsliriegel, Trockenfrüchte. Nicht zu viel Zucker zu sich nehmen. Mineralstoffhaushalt vorab: Magnesium und Calcium zu sich nehmen.


Tipp:
Das SUP Magazin Planke kann kostenfrei im Netz heruntergeladen auf www.planke-mag.com