Reizvoller Kalk im Tannheimertal

Flashversuch von Angy Eiter

Letzten Sommer lockten die reizvollen Kalkfelsen des Hochwieslers Weltklasse-Kletterin Angy Eiter aus Imst in das Bergpanorama des Tannheimer Tales, um einen Abstecher ins alpine Sportklettern zu machen. "Von einfachen bis zu anspruchsvollen Routen ist hier alles vertreten, darunter auch 'Halteverbot' mit vier Seillängen", sagt Eiter.

Die Route wurde 2002 von Jürgen Schmidt und Jürgen Honold erstbegangen und mit ~9/A0 bewertet. Daniel Gebel hat sie dann im Jahre 2013 frei geklettert und mit 10/10+ bewertet.

Gebels Vorschlag folgend wagte Angy Eiter einen Flashversuch in dieser Route. Die ersten zwei Längen nutzte sie zum Aufwärmen. "In der schweren Länge im Anschluss zeigte mir Daniel zuerst seine Lösungen und seilte sich wieder zu mir ab. Die Dachpassage am Anfang fiel mir schwer und in der nachfolgenden Schlüsselsequenz fand ich nur schlechte Untergriffe, Mikroleisten und kleine Tritte zum Stehen. Es war knapp, aber ich blieb durchwegs konzentriert und erreichte erschöpft und jubelnd den ersten Stand", sagt Eiter.

Dasselbe Spiel wiederholte das Duo in der vierten und letzten Länge. "Beim Beobachten wusste ich schon, dass mir drei Passagen zum Verhängnis werden könnten. Ich erreichte gut die erste Hürde und wie geahnt, schnappte ich nicht unkontrolliert auf den abschüssigen Griff, sondern fand eine kontrolliertere Methode", so die mehrfache Weltmeisterin im Lead.

Die zweite Schlüsselstelle gelang ihr problemloser und sie kam zur letzten heiklen Passage. "Mit einem Zwischengriff zur Hilfe und viel Schwung zielte ich auf den Griff. So ausgestreckt wie ich da hing, konnte ich mich nur mit einem schnellen Satz in einen Henkel retten. Nach den letzten Metern über Geröll, stand ich am Top. Es freute mich riesig, dass mich Daniel unterstützt und motiviert hat, die Route auf Flash zu versuchen, was mir an Ende tatsächlich gelungen ist. Von meinem Gefühl ausgehend, liegt die Route im 10. Schwierigkeitsgrad", sagt die Tirolerin.

Der Sommer ist da und meine Motivation hoch, um auch heuer weitere Routen am Hochwiesler zu klettern.