Die perfekte Klettersteig-Ausrüstung

Tipps vom staatlich geprüften Berg- und Skiführer Tom Regelmann aus Calw

von Steffen Müller

Spannend, spektakulär und gut gesichert. Klettersteige sind nicht umsonst so beliebt. Auch Familien mit Kindern kommen dabei auf ihre Kosten. Ganz entscheidend für den Spaß am Fels ist neben einer Portion Abenteuerlust und der nötigen Kondition die Ausrüstung – und dabei hat sich in den vergangenen Jahren eine Menge getan. Abenteuer Alpen stellt die wichtigsten Ausrüstungsgegenstände vor.

„Die Bedienung der Klettersteigsets wird immer komfortabler, Helme immer leichter, besser anpassbar und bequemer. Auch bei den Schuhen hat sich eine Menge getan“, sagt der staaltich geprüfte Berg- und Skiführer Tom Regelmann aus Calw. Regelmann ist Besitzer von Toms Bergsport in Calw und hat selbst die meisten großen Nordwände der Alpen bezwungen, Kunden auf anspruchsvollen Besteigungen geführt und weiß genau, worauf es am Fels ankommt.

Hier steht, was man auf dem Klettersteig braucht, und was die modernen Produkte besser können als ihre Vorgänger.

Das Klettersteigset:
Bei der Verbindung zwischen Gurt und Stahlseil hat sich enorm viel getan. Einerseits wurden die Karabiner ständig weiterentwickelt. Sie sind griffiger als, früher lassen sich leichter öffnen und schließen und werden nun auch für kleinere Hände angeboten: „Das sorgt für deutlich mehr Sicherheit“, sagt Regelmann und lässt nerviges Schrauben, eingeklemmte Finger und dergleichen der Vergangenheit angehören.
Noch entscheidender ist aber die Weiterentwicklung bei der Dämpfung des Sturzes: „Moderne Gurte sind inzwischen alle mit Aufreiß-Falldämpfern ausgestattet“, sagt Regelmann, „dieses System ist deutlich zuverlässiger.“
Bei aufwendigeren Gurten gehört auch das Verheddern der beiden Arme der Vergangenheit an, da sie sich dank eines Lagers frei drehen (Bild: Edelrid) können. „Hie muss man sich je nach Einsatz zwischen Komfort und etwas weniger Gewicht entscheiden“, sagt Tom Regelmann. Ist man oft und lang am Klettersteig unterwegs zahlt sich der höhere Komfort aus. Gibt es auf längeren Touren lediglich kurze Klettersteigpassagen sollte man lieber etwas weniger Gewicht in den Rucksack packen und dafür auf etwas Komfort verzichten.“

Der Gurt:
Klettergurte werden immer leichter und immer bequemer (Bild: Mammut) . Inzwischen hat sich auch beim Klettersteiggehen der Sitzgurt durchgesetzt. Speziell im Bereich der Kindergurte hat sich viel getan: „Im Gegensatz zu den spartanischen Modellen von früher gibt es heute richtig coole und komfortable Kindergurte, die der Nachwuchs auch gerne anzieht“, sagt Tom Regelmann.

Die Kleidung:
Die unterscheidet sich kaum von der bei normalen Bergtouren. „Funktionsbekleidung sollte selbstverständlich sein“, sagt Tom Regelmann, „eine Regenjacke und eine Isolationsschicht gehören immer in den Rucksack. Zudem sollte man darauf achten, dass die Bewegungsfreiheit nicht eingeschränkt wird.“

Die Schuhe:
Auch die werden immer leichter und besser. Sinnvoll ist ein Modell, das im vorderen Bereich eine speziell für Klettersteige entwickelte, steifere Sohlen besitzt (Bild: Hanwag) . Dadurch bieten die Stiefel mehr Halt und Komfort auf Felsvorsprüngen. „Wichtig ist, dass der Schuh perfekt passt und stabil genug ist“, sagt Tom Regelmann, „die Auswahlan Klettersteig tauglichen Schuhen ist riesig.“

Der Helm:
Die Kopfbedeckung ist auf Klettersteigen ein absolutes Muss – nicht nur bei Kindern: „Der Helm war früher oft ein Problem. Die Hartschalen haben so auf den Kopf gedrückt, dass viele Kopfschmerzen bekommen haben. Außerdem waren die Helme auch noch schwer. Die aktuellen Modelle können leicht eingestellt werden und haben eine hervorragende Belüftung. Man merkt praktisch gar nicht, dass man einen Helm auf hat – und so soll es auch sein“, sagt der Experte.

Infos

Mehr zu Klettersteigen, zu Kursen und vielem mehr bei Toms Bergsport in Calw – www.toms-bergsport.de im Internet, bei der Sektion Schwaben des Deutschen Alpenvereins – www.alpenverein-schwaben.de und in anderen Fachgeschäften und Bergschulen.